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Der Sankt-Anna-See

Der Sankt-Anna-See ist einer der attraktivsten Sehenswürdigkeiten des Szeklerlands. Der See bildete sich am Grund des, im Mittelosteuropa einzigartigen, vulkanischen Kraters, in einem der Zwillingskratern des Csomád-Gebirge, im letzten, südlichsten Block der vulkanischen Hargita-Gebirgskette. (Im anderen Krater befindest sich das Mohos-Torfmoor). Die Oberfläche des Wassers befindet sich in einer Höhe von 949-950 m über dem Meeresspiegel und ist Teil des Mohos Naturschutzgebietes.


Anreisemöglichkeiten
Der See liegt 55 km von Csíkszereda und 48 km von Sepsiszentgyörgy entfernt. Mit dem Auto erreicht man den See von der Csíkszereda- Sepsiszentgyörgy Landstraße Nr.12(DN12) bei Sepsibükszad abbiegend(gemäß den örtlichen Wegweisern) auf die Kreisstraße Nr.113(DJ 113). Von Kezdivásárhely liegt der See 33 km entfernt Richtung Torja, auf der Kreisstraße nr.113. Zu Fuß kommt man zum See von Bad Tusnád auf dem mit rotem Kreuz markierten Wanderweg. Dieser Weg ist 4,5 km lang und dauert etwa 1,5 Stunden Gehzeit. Von Lázárfalva geht man Richtung Norden, zuerst auf dem mit roten Kreuz dann mit blauen Kreuz markierten Weg. 10 km entfernt liegt das Mohos-Torfmoor und 2 km weiter der Sankt-Anna-See. Dieser Weg dauert ca.3 Stunden Gehzeit.

Beschreibung:
Der vulkanische Bogen der Ostkarpaten – zu dem auch das Csomád-Gebirge gehört - entwickelte sich in der Terziärformation, am nördlichen und östlichen Rande des Siebenbürgischen Beckens als Folge starker vulkanischen Tätigkeiten. Das Csomád-Gebirge besteht aus einer großen vulkanischen Formation, mit zwei Kratern. Nach einem der neusten internationalen Forschungen fand der letzte Ausbruch des Csomád Vulkans vor 10.700 Jahren statt. Andere Forscher schätzen den Zeitpunkt des letzten Ausbruchs vor 35.000 Jahren. Die Teilergebnisse der letzten noch unveröffentlichten Forschungen von Pilbáth Attila und Pál Zoltán zeigen, dass man auch 30.000 Jahre alte Schlammproben gefunden hat, also muss der See älter sein.

Die Geschichte der Sankt-Anna-See
Die letzten 10.000 Jahren der Geschichte des Sees teilt sich auf mehrere Phasen. Die Forschungen der letzten Jahren zeigen mehrere voneinander gut trennbare Zustände: Nach der Studie über den Sankt-Anna-See von Pilbáth Attila und Pál Zoltán herrschte hier vor 9800 Jahren ein seichter, torfmooriger Zustand, dann vor 8800 Jahren entwickelte sich das Gebiet zu einem Hochmoor und zu mehreren Moorseen.. Vor 7050 Jahren kam es zu einem mesotrophen Zustand. Später entwickelte sich zu einem See mit steigender Wasseroberfläche. Bis zu 2700 Jahren vor unserer Zeit schwankte die Wasserhöhe.Später, bis zu 700 Jahren vor unserer Zeit herrschte ein oligotropher Zustand und die Tiefe des Sees war mehr als 12 m. „Die ersten sichtbaren Spuren der, mit der anthropogenen Abholzung verbundenen Erosion, werden auf eine Zeit vor 1000-900 gesetzt." – steht es in der Studie von Pilbáth Attila und Pál Zoltán. Seit 700 Jahren bis heute sind Spuren der menschlichen Tätigkeiten zu identifizieren und es beginnt eine, mit der Eutrophierung, verbundene Senkung der Wasserhöhe. Am nordöstlichen Ufer des Sees bildet sich ein seichtes, schwimmendes Moor. Die rasche und andauernde Änderungen in der Pflanzenwelt am nordöstlichen Teil des Sees sind eindeutige Zeichen der menschlichen Eingriffe.

Der Krater des Sankt-Anna-Sees
Im Gegensatz zu anderen regulären, trichterförmigen, vulkanischen Seen, ist das Bett des Sankt-Anna-Sees auf großen Gebieten sanft absteigend wegen der raschen Auffüllung. Auch wegen der Auffüllung sind die Durchschnittstiefe, die Höchsttiefe, die Fläche und der Umfang des Sees gesunken.

Die Fläche
Die Form des Sees erinnert an eine Malerpalette. Die ersten zuverlässigen Daten über die Flächengröße des Sees, stammen vom Professor Gelei Jozsef, Institut für Geographie, Universität Klausenburg, der 1909 21,3 Hektar gemessen hatte. Nach den Vermessungen der Studenten der Babes Bólyai Universität, neunzig Jahre später 1999 und 2000 war der See 19,3 Hektar groß. Die Ursache der Flächenabnahme ist höchstwahrscheinlich die Senkung des Wasserstandes.
Der Umfang
Im 19. Jahrhundert, in der Zeit von Orbán Balázs, war der Umfang auf dem Niveau des, den See umgebenden, Fußpfads. Seitdem ist er wesentlich weniger geworden. 1909 wurden 1749 Meter und 1999 1617 Meter gemessen.

Der Wasserstand
Der Wasserspiegel ist nach der Studie von Pál Zoltán und Pilbáth Attila ist in einer Höhe von 949-950 m über dem Meeresspiegel. Die Höhendifferenz zwischen Wasserspiegel und Kraterrand liegt zwischen 120-350 Meter. Das Volumen des Sees lag 1909 bei 86.500 m3 , neunzig Jahre später war das auf 68.500 m3 gesunken.

Die maximale Tiefe des Sees
Die ersten Aufzeichnungen über die Tiefe des Sees wurden von Orbán Balázs gemacht, der 1867 einen 12,5 m langen Baumstamm ins Wasser schob, als der See zugefroren war. Die besten Vermessungen kann man von der Eiskruste machen. So hat er 12,5 m gemessen, aber der See konnte auch tiefer sein. Die ersten fachlichen Vermessungen gehören Gelei József, er setzte die maximale Tiefe des Sees bei 8,3 m. Nach den Wissenschaftlern schwankt heute die maximale Tiefe zwischen 6-6,3 Metern. Die Ursache der Schwankung des Wasserstandes sind die Eisschmelze und Schneeschmelze, die bis zu einer Höhendifferenz von 60-70 cm führen können.
Mit einer Ultraschalluntersuchung haben Pál Zoltán und seine Kollegen im Jahre 2000 die Schlammdichte am Seegrund gemessen. Sie haben festgestellt, dass die Schlammschicht am Grund des Sees manchmal mehr als vier Meter beträgt.

Die Eisschicht
Der Wasserzufuhr erfolgt durch die Niederschläge und durch das einsickernde Wasser vom Kraterrand. Demzufolge enthielt das Wasser 1909 weniger Mineralstoffe als destilliertes Wasser, so konnte er leichter zufrieren. Das Seewasser friert auch heute wesentlich schneller zu, als gewöhnlich und es bildet sich eine sehr dicke Eisschicht. 1999 war die durchschnittliche Eisschicht, nach den Messungen von Pál Zoltán, mehr als 70 cm, an manchen Stellen sogar mehr als 1 Meter.

Die Qualität des Wassers
Vor hundert Jahren enthielt das Wasser weniger Mineralstoffe als destilliertes Wasser. Heutzutage enthalten die Wasserproben im Badesaison und danach viele organische Stoffe, Sonnenöle und Ammonium. Die Untersuchungen zeigen, dass es in der Schlammschicht aufgesammelten und abgesetzten Verschmutzungen Blei enthalten, die eindeutig aus den Auspuffgasen der im Krater verkehrenden Autos stammt.

Flora und Fauna
Nach der Fachliteratur lebt im Wasser des Sees die Ringelnatter (Tropidonotus natrix). Molche (Triton montadoni) und Frösche kommen nur in der Vermehrungsperiode in den See. Die Spießente (Anas acuta) nistet am Ufer, im buschigen Moortorf. 1908 und 1940 wurden amerikanische Zwergwelse in den See angesiedelt. Der Bestand wurde zwar kleiner aber er ist immer noch zu beobachten. Immer mehr Menschen berichten über dessen Dasein, wie es in der schon erwähnten Studie steht. Aus der Familie der Gliederfüßler leben hier in großen Bestanden Rückenschwimmer (Notonecta glauca, Carixa), mehrere Libellenarten (Erytromma najas, Libellula depressa, Leptetrum maculatum), Krebse und Würmer sowie auch einzellige Lebewesen.
Im Kraterinneren kann man eine Vegetationsinversion beobachten: am Ufer des Sees befinden sich Fichten und an den höheren ,östlichen und südlichen Hänge Weißbuchen und Buchen. Die Ursache der Vegetationsinversion ist die kühle und feuchte Mikroklima im Krater.
Am nordöstlichen Ufer, im Mehrhundert Jahre alten Moor befinden sich mehrere Sumpfmoosarten, seltene Schilfgräser und Sonnentau mit rundem Blatt. Heute umgibt den See Torfmoos auf mehr als der Hälfte des Seeufers.

Das Mohos-Torfmoor

Das Mohos-Torfmoor (im Volksmund Kukojzás oder Kukujzás-Sumpf) bildete sich am Grund des, im Mittelosteuropa einzigartigen, vulkanischen Kraters, im nördlichen Krater der Zwillingskrater des Csomád-Gebirge, im letzten, südlichsten Block der vulkanischen Hargita-Gebirgskette. (Im anderen Krater befindest sich der Sankt-Anna-See).
Das Torfmoor liegt in einer Höhe von 1050 Metern ü.d.Meeresspiegel, es ist das wertvollste, botanische Naturschutzgebiet in Rumänien und ist Teil des Mohos Naturschutzgebietes.
 

Anreisemöglichkeiten
Man wählt den gleichen Weg, der zum Sankt-Anna-See führt und man lässt das Auto auf dem selben Parkplatz stehen. Das Torfmoor darf man ausschließlich als Gruppe und mit einem Wanderführer besichtigen.
Nach den neusten Forschungen entstand der Krater des Mohos nach einem Vulkanausbruch, aus den am Kraterrand angehäuften Eruptionsstoffe. Die Auffüllung des Kraters geschah durch die Erosion der Pyroklasten auf der östlichen Seite, sowie durch die Erosionstätigkeit des, aus dem Krater kommenden, Veres-Baches.
Der ehemalige Kratersee wandelte sich in ein Torfmoor, das kalt und nährstoffarm ist und ist mit einem säuerlichen Wasser (pH: 3,8-4,1) durchtränkt.
Das Torfmoor hat eine Torfschicht von 10 Metern und beträgt 3 Millionen m3 . Seine Fläche ist 80 Hektar groß und ist einzigartig in Europa. Seine Form ist fünfeckig, seine größte Länge ist 1000 m, seine Breite 800 m. Sein Wassernachschub ist duch den Niederschlag gesichert, deswegen hängt sein Wassergehalt und Feuchtigkeitsgrad von den Jahreszeiten und vom Niederschlag ab. Mitte des 19. Jahrhunderts zählte hier Jókai Mór, ein großer, ungarischer Schriftsteller, 200-300 kleine Seen, vermutlich ist diese Zahl übertrieben, fest steht aber dass die Zahl der kleinen Seen abgenommen hat. 1894 hat Istvánffy Gyula 29 Seen gezählt, 1960 zählte Emil Pop nur 13.

Naturschutzgebiet Mohos-Torfmoor
Das Kompossessorat aus Lázárfalva, Besitzer des Torfmoores, grub 1908 mehrere wasserleitende Rinnen, „um die riesige Torffläche nutzbar zu machen und damit die grasenden Rinder nicht versenken". Die Entwässerung und später die Holzung führten zur Senkung des Wasserstandes im Moor. Laut Urák István wurde das Moor mit seiner Fläche von 240 Hektarn am 18 Dezember 1975 zum Naturschutzgebiet empfohlen und im Dezember 1980 bekam es diese Bezeichnung.

Flora und Fauna
Das Torfmoor wurde wegen seiner uralten Pflanzen aus der Eiszeit berühmt. Die letzten Forschungen zeigen aber, dass es nicht nur aus botanischer Sicht so wichtig ist, sondern es leben hier auch viele interessante und wertvolle Gliederfüßler.
1950 fasste der Biologe Pop Emil eine Liste sämtlicher im Moor lebenden Pflanzen und Tierarten, eine Liste, die später von anderen Forschern erweitert wurde.
Das Mohos besteht aus Moorwald und Moormoos. Laut botanischen, physischen und chemischen Eigenschaften enthält der Torf gemischte Moosarten. In seiner Pflanzenwelt findet man glaziale Relikvien wie verschiedene Sonnentauarten(Drosera rotundifolia, D. obovata), Rosmarinheide(Andromeda polifolia), Blumenbinse (Scheuchzeria palustris), Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum), schwarze Krähenbeere (Empetrum nigrum), Moosbeere(Vaccinium oxycoccus). Im Moor gibt es wenige Arten, aber umso mehr einzelne Exemplare. Die herrschende Pflanzenart ist die wollgräsige Torfmoos-Teppich.

Die Forschungsgruppe, die zwischen 2003 und 2005 im Reservat gearbeitet hat, identifizierte 108 Spinnenarten. Diese gehören zu 21 Spinnenfamilien. Urák István und seine Mitarbeiter identifizierten im Mohos 3 neue Spinnenarten in Rumänien (Cnephalocotes obscurus, Maro minutus, Taranucnus setosus) und bestätigten die Existenz zwei anderer Arten (Zelotes clivicola, Scotina palliardi) und identifizierten andere zwei seltene Arten (Notioscopus sarcinatus, Gnaphosa nigerrima). Sie haben festgestellt, dass die im Torfmoor dominierende Spinnenart die Wolfspinne- Pirata hygrophilus- ist, im Buchenwalt ist die Ketzerspinne - Coelotes inermis- charakteristisch.
Die Beweidung, das unkontrollierte Tourismus und das verbreitende Waldbeerensammeln bedrohen die spezifische Pflanzen- und Tierwelt des Moores. Das Naturschutzverein aus Csík (CSTTE) unternahm wichtige Schritte das Moor zu retten und 2000 mit der Unterstützung der Polgár-Társ-Stiftung baute man einen Schwebepfad über das Mohos-Torfmoor. Die Zukunft des Moores hängt von der negativen, erosiven Wirkung des Veres-Bachs. Zur Stoppung der Auffüllung des Sankt-Anna-Sees gibt es mehrere Vorschalgspackete, die hoffentlich in der Zukunft auch verwirklicht werden.
Der Sankt-Anna-See und die Fläche des Mohos-Moores gehört seit.... dem Kompossessorat aus Lázárfalva. Das Kompossessorat erkannte den Wert dieser Schätze und kämpft für seine Erhaltung.vertrauenswürdige replica uhren